Brief von Shannon McNevan an die Fans
Sonntag, 31. August 2008
Oberliga. Liebe HEV-Fans,wir haben geschafft, woran vor zwölf Monaten niemand geglaubt hätte. Am 12.September wird wieder ein Herner Team in der Oberliga spielen. Das ist die Realität im Jahr 2008! Der Aufstieg in die Oberliga soll allerdings nur der erste Schritt auf unserem Weg in die zweite Bundesliga sein der Verwirklichung unseres Traums von Hockeytown".
So ein Traum kann aber nur wahr werden, wenn man immer weiß, was man aktuell erreichen kann. Ich bin Stolz auf unser Team, die Stadt Herne und das in den letzten 12 Monaten geleistete. Wir werden versuchen alles professioneller und besser zu machen als bisher. Ich möchte mich bei unseren mittlerweile über 40 lokalen Sponsoren sowie bei unseren Herner Politikern dafür bedanken, dass Sie an unseren Traum, Hockeytown Herne, glauben und uns unterstützen. Ich bete, dass in Zukunft auch die ganz großen Herner Unternehmen sowie die typischen 3 Eishockey-Sponsoren, die den Grundstein eines jeden anderen Teams bilden, Autohaus, Bank und Brauerei, sich für ein Engagement beim Herner Eishockey begeistern können.
Da wir diese Unterstützung nicht hatten, ist uns eine Oberliga-Teilnahme aus eigener Kraft auch nicht möglich gewesen. Ich verstehe die Skepsis unserer treuen Fans, aber unsere oberste Priorität ist die Zunkunft des Eishockeys in Herne. Daher konnten wir diesen Weg nur durch die großzügige Unterstützung und die Vision von Ralf Pape gehen. Sein klares "Ja" zu unserem Team, zu unserem Traum, hat durch den Kauf der Eishalle die Zukunft des Eishockeys in Herne für viele Jahre sichergestellt. Die Kühlanlage wäre nicht mehr angesprungen und wohl auch nicht mehr instandgesetzt worden. Unser Traum von Hockeytown ist durch Ralf Pape und Jürgen Schmitz vor einem schnellen und endgültigen Ende bewahrt worden. Für diese Großzügigkeit stehen wir tief in deren Schuld und ich hoffe, dass wir Ihnen gebührenden Respekt und Anerkennung erweisen werden.
Auch möchte ich mich bei allen Spielern, Fans und Menschen bedanken, die in den letzten 12 Monaten so hart gearbeitet und uns aufgrund Ihrer Leidenschaft und Liebe für das Herner Eishockey in diese Position gebracht haben. Ohne Euch wäre dies alles nichts Wert. Ich freue mich Herne, die Farben grün-weiß-rot, in ganz Deutschland zu präsentieren und zu vertreten und den alten Glanz des Herner Eishockeys wieder zu erwecken. Diesen Traum können wir nicht allein verwirklichen, sondern nur zusammen!
In den letzten Tagen bin ich öfter auf unsere drei neuen Spieler aus Nordamerika angesprochen worden. Mein Wunsch ist es, dass im April 2009 alle sagen: "Gut, dass Shannon die drei geholt hat." Sollte sich zeigen, dass es nicht gelingt, werden wir frühzeitig gegensteuern, aber das gilt auch für die anderen Spieler. Ich habe nie geglaubt, was mir über die Einkaufstaktik vieler deutscher Teams erzählt wurde, Spielerauswahl nach Statistik. Das haben wir nicht gemacht. Alle Spieler, die nicht von unseren Kooperationspartnern sind, habe ich schon live als meine Gegner auf dem Eis erlebt. Und ich weiß, dass sie alle mehr wollen, als das, was sie bisher gespielt haben. Brandon und Tom gehören zu den Spielern, für die das Studium im Vordergrund stand, deshalb haben sie College-Liga gespielt. Und Mike McCormick hat die Zeit einer langwierigen Verletzung, die nun ausgestanden ist, dazu genutzt, sein Studium zu beenden und sich in Kanada eine Existenz aufzubauen. Schon bald werdet Ihr erkennen wie wertvoll er für unsere Organisation, insbesondere für die jungen Spieler, aufgrund seiner Führungsqualitäten, seinem Arbeitseifer und seiner professionellen Einstellung sein wird. Es geht nicht darum die besten Spieler zu verpflichten, die 100 Punkte machen aber zu faul sind ihre Defensivaufgaben zu erledigen, sondern die richtigen Spieler, die uns die bestmöglichen Siegeschancen geben!
Zum Schluss möchte ich aber noch drei erwähnen, die neben all den engagierten Helfern und den Duisburgern sehr wichtig sind. Matthias Roos ist der beste Mann, den ich mir als meinen Partner in der Spielbetriebs-GmbH vorstellen kann. Er hat die Ruhe und den realistischen Blick, die wichtig sind, wenn man selbst ein etwas anderer Typ ist. Alexander Schwager, dessen unermüdliche Sponsorensuche, den Grundstein für das Erreichen der 100.000 Marke hier in Herne sicherstellte. Und der Dritte ist Krystian Sikorski, der auf dem Trainerposten für mich eine Idealbesetzung ist. Jeder Spieler in unserem Team kann sagen, dass er bei Krystian Fortschritte macht, Woche für Woche etwas lernt. Ein solches Urteil bekommen nur wenige Trainer und die Tatsache, dass auch die Duisburger sich sehr zufrieden darüber geäußert haben, wie Krystian mit den Spielern arbeitet, bestätigt mich in meiner Meinung von unserem Coach. Krystian selbst geht seine zweite Chance in der Oberliga mit sehr viel Ehrgeiz an, was mich sehr freut. Ich weiß, dass einige Leute der Meinung sind, dass er im Coaching während des Spiels Schwächen hat. Ich bin sicher, wir werden sie nicht mehr erleben, denn wie wir alle hat auch Krystian gelernt, und an sich gearbeitet.
Jetzt liegen noch zwei Wochen hartes Training vor uns. Danach werden wir so in Form sein, dass wir den Klassenerhalt erreichen werden. Ob mehr drin ist, werden wir bis Weihnachten wissen. Falls wir zu der Erkenntnis kommen sollten, dass Veränderungen in unserem Team notwendig sind, werden wir diese, wie letzte Saison, umsetzen. Die letzten Jahre, in denen es fast nur Heimsiege zu sehen gab, waren eine schöne Zeit. Im Moment lässt sich schwer einschätzen, wie stark die neuen Gegner sein werden. Wir haben ein junges, talentiertes und hungriges Team zusammengestellt, dem Ihr durch eure Unterstützung von den Rängen über manche Verunsicherung, manchen Fehler hinweghelfen könnt. An ihren Aufgaben werden Sie wachsen, da bin ich mir sicher. Letzte Saison war ich mit Timmy unter Tage und habe verstanden, wie hart in dieser Region gearbeitet wird. Wenn es uns als Team gelingt jeden Tag auf dem Eis ebenso hart wie Ihr täglich unter Tage zu arbeiten, dann werden wir für einige Überraschungen sorgen und eine siegreiche Saison bestreiten. Ich hoffe, ihr seid nun Woche für Woche dabei, wenn wir darum kämpfen, dem Wahr-Werden des ganz großen Traums einige Schritte näher zu kommen - Herne is hockeytown!