Kreutzer drei Monate gesperrt
Freitag, 1. August 2008
DEL. Das vom DEB kürzlich gegründete Whereabout-Missed-Test Gremium hat heute gegen den DEG METRO STAR Daniel Kreutzer eine Sperre von drei Monaten verhängt. Dem Spieler wird vorgeworfen, die vierteljährlichen Meldungen seiner täglichen Aufenthaltsorte und -zeiten in zwei Fällen erst nach Fristablauf eingereicht zu haben. Hiervon betroffen ist auch unser ehemalige Akteur Robert Dietrich. Dazu ein Interview mit Elmar Schmellenkamp, Geschäftsführer der DEG Eishockey GmbH, erschienen auf der Internetseite des achtmaligen Deutschen Meisters:
Frage: Wie beurteilen Sie die Sperre gegen Daniel Kreutzer?
Antwort Elmar Schmellenkamp: Zunächst muss man noch einmal betonen, dass Grundlage der Sperren angebliche Meldeverstöße über den Aufenthaltsort sind, nicht echte Dopingmissbrauchsfälle. Zum Thema Doping ist der Standpunkt der DEG natürlich völlig klar. Für uns steht außer Frage, dass Doping für unsere Spieler unnötig, gefährlich und verboten ist. Wir befürworten, dass die Eishockeyverbände im Rahmen der bestehenden Regularien vorbeugend, abschreckend und repressiv gegen Dopingmissbrauch vorgehen. Wir erwarten und verlangen in unseren Verträgen mit den Spielern, dass diese sich den Antidopingregelungen unterwerfen. Ein anderer Punkt ist aber hier viel interessanter: Ob die wegen Formfehlern ausgesprochene Sperre für Daniel Kreutzer für uns als DEG überhaupt relevant sein wird, ist nämlich noch völlig offen.
Frage: Warum?
Schmellenkamp: Die vom DEB ausgesprochene Sperre gilt nur für die Nationalmannschaft. Hier ist der DEB bemüht, den strengen Code der National Antidoping Association (NADA) durchzusetzen. Die DEL-Clubs sind hier gar nicht beteiligt. Wir als DEG haben auch keine Zuständigkeit zur Überprüfung dieser Entscheidung. Diese liegt allein bei den Spielern. Die beiden Spieler berichten uns von Umständen, die – wenn sie zutreffen – die ausgesprochene Sperre als unzulässig erscheinen lassen. Sie werden deshalb entscheiden müssen, ob sie gegen die Sperre rechtlich vorgehen.
Frage: Noch einmal: Die Sperre gilt also nicht für die Liga-Spiele?
Schmellenkamp: Wir wissen nicht, ob die DEL die Nationalmannschaftssperre für den Bereich der DEL-Liga-Spiele übernimmt. Wenn die DEL dies täte, müssten die Spieler hiergegen vorgehen. Ein solches Rechtsmittel könnte nämlich erfolgreich sein. Denn die DEL hat eigene, von der NADA unabhängige Antidopingregelungen, gegen die unsere Spieler nicht verstoßen haben. Es ist fraglich, ob die DEL Spieler sperrt, die ihre eigenen Antidoping-Regeln nicht gebrochen haben.