Vier alte und sieben Neue für die Harzer Wölfe
Donnerstag, 31. Juli 2008
Regionalliga Nord-Ost. Neben den finanziellen Planungen stand bei der Pressekonferenz der Harzer Wölfe natürlich auch die Kaderplanung im Mittelpunkt. Neben vier Vertragsverlängerungen konnten die Wölfe auch sieben Neuzugänge bekannt geben. Erstaunlich: Keiner der Neuen ist älter als 24 Jahre.
Bereits bekannt waren dabei die beiden Verteidiger Markus Schneider (zuletzt Dortmund) und Alois Öttl (zuletzt Holzkirchen). Seinen Vertrag verlängert hat Falk Elzner. Der 33-jährige Blueliner wechselte im Laufe der vergangenen Saison vom Oberligisten Halle zu den Wölfen. Ausgestattet mit einem knallharten Schuss sammelte Elzner in 19 Spielen 16 Scorerpunkte (5 Tore/11 Vorlagen). Mit Florian Sander steht wieder ein Harzer Eigengewächs im Kader, der aber auch schon für Iserlohn in der Jugend-Bundesliga aktiv war. Die vergangene Saison musste der am 23. Februar 1989 geborene Verteidiger verletzungsbedingt aussetzen.
Die erste Kontingentstelle der Wölfe wird der 21-jährige Kroate Jurica Bednjanec einnehmen. „Er möchte sich in Deutschland durchsetzen. Jurica spricht fließend Deutsch, es wird also keine Kommunikationsprobleme geben“, erklärt Sportchef Bernd Wohlmann. Auch finanziell habe alles gepasst, wie Wohlmann berichtete.
Ihre Verträge verlängert haben die Stürmer Benjamin Schulz, Alexander Deibert und Stefan Bilstein. Mit Kapitän Deibert und Flügelflitzer Bilstein bleiben den Wölfen somit zwei ihrer beständigsten Punktesammler der vergangenen Jahre erhalten. Der aus dem Crimmitschauer Nachwuchs stammende Schulz ist dagegen fast eine Neuverpflichtung. Der 21-Jährige wechselte zwar schon im Laufe der vergangenen Saison nach Braunlage, konnte verletzungsbedingt aber nur wenige Partien absolvieren.
Neu im Wolfsdress sind zwei weitere junge Angreifer: John Kraiss (20 Jahre) kommt vom ESV Hüglesheim, hat aber zuvor für Heilbronn schon über 50 Oberliga-Einsätze absolviert. Benjamin Zech (19 Jahre) lernte das Eishockeyspielen im Nachwuchs des ES Weißwasser, über die DNL-Station Krefeld und den NRW-Ligisten Königsborn führt sein Weg nun in den Harz.
Ein neues Gesicht im Harzer Kader wird auch der junge Kanadier Mike Fitzgerald sein, der allerdings dank eines deutschen Passes nicht unter das Ausländerkontingent fällt. Fitzgerald absolvierte sein Studium an der University of Scranton und spielte für das dortige College-Team. „Er ist bereits in Deutschland, so entfallen für uns die Flugkosten. Auf ihn hat uns ein Bekannter in Garmisch aufmerksam gemacht, wo sich Mike vorgestellt hatte“, sagte Wohlmann.
Die Harzer Wölfe haben somit elf Spieler unter Vertrag. Ob in den nächsten Tagen weitere dazukommen, ließ Wohlmann zunächst offen: „Durch die plötzlich unklare Situation, ob Wedemark und Wolfsburg sich doch aus der Liga zurückziehen, werden wir wohl warten müssen.“ Ausschließen wollte der Sportchef weitere Einigungen aber nicht: „Wenn wirklich alles passt werden wir natürlich auch zuschlagen.“ Dabei stehen den Wölfen noch zwei Kontingentplätze zur Verfügung.
Einen Abgang gibt es allerdings auch zu verzeichnen: Torhüter Mario D’Antuono wechselt in die oberste niederländische Liga. „Das sind Angebote, da können und wollen wir nicht mithalten, zumal der Markt mit Torhütern voll ist“, machte Wohlmann klar.
Zur allgemeinen Ausrichtung des Kaders erklärte Wohlmann: „Wir wollten nach dem letzten Jahr einen Schnitt. Auch bei den weiteren Neuzugängen werden wir vor allem auf junge, hungrige Spieler bauen. Sie zu führen wird die Aufgabe unserer erfahrenen Akteure sein.“ Eine Aufgabe, die Kapitän Alexander Deibert durchaus reizbar findet: „Als ich nach Braunlage kam war ich einer der jungen Spieler, die von den Älteren gelernt haben. Jetzt liegt es an uns, die Jungen voranzubringen.“
„Wir möchten eine einsatzfreudige und kämpferische Truppe, genau wie unsere Fans“, hofft Klaeden auf viel Engagement bei der Mannschaft. Allerdings, so schränkt Wohlmann ein, dürfe nicht erwartet werden, dass man um Platz Eins oder Zwei mitspiele. Dafür hätten andere Teams zu sehr aufgerüstet. „Das Ziel müssen die Play-Offs mit Platz Vier sein“, strebt der Sportchef aber trotzdem einen vorderen Platz an.