Liegen Struktur

#1 von Stoned , 06.06.2009 16:22

Wenn Verbände führungslos sind… Drucken E-Mail
Donnerstag, 4. Juni 2009
Sechs mit GummiSechs mit Gummi die eishockey.net-Kolumne. Wie es nicht anders zu erwarten war, wird es nichts mit der zweigeteilten Oberliga. Nachdem den Eisbären Juniors das Hemd näher als die Hose saß, verkauften Rostock und Halle dies mit als Grund, ebenfalls der ESBG zu entsagen. Wie in vielen Dingen, werden einmal wieder Argumente vorgeschoben, um von den eigenen Problemen abzulenken. Zum Beispiel Halle, die u.a. die Abgaben an den Reindl-Pool anführen. Klar, wenn ich keine vernünftige Jugendarbeit betreibe und ausgebildete Spieler verpflichte, muss ich halt dafür bezahlen.

Möglich wurde dieser Prozess, weil die Verbände als solches schwach sind. Es fing damit an, daß sich der DEB selbst entmündigte. Das führte schließlich zur vollkommenen Abkapselung der DEL. Die Vereine haben sich durchgesetzt und sind heute eine mehr oder weniger geschlossene Gesellschaft. Die Türe zur DEL wird sich nur dann öffnen, wenn die Liga einen Bedarf an Nachschub sieht. Wohltätigkeitsveranstaltungen, wie z.B. der Pokalwettbewerb, sind nur Brosamen.

Unter der DEL folgt die ESBG für die 2. und die Oberliga mit unklaren Stimmverhältnissen, die sich zurechtgebogen werden, wie es halt benötigt wird. Das einzig professionelle an diesen beiden Profiligen ist das Wort Profi. Es ist schon erstaunlich, wie Vereine bleiben, kommen und gehen, und zwar meistens nicht auf sportlichem Weg. Solange die Vereine in diesen Ligen machen können was sie wollen, wird sich daran auch nichts ändern.

Es müssen klare Strukturen und Regeln her. Das fängt mit einem starken Verband an, dem die Profiligen (also auch die DEL) unterstehen und zu denen die Vereine Vertrauen haben können. Im Gegenzug gehören dazu auch klare Bekenntnisse der Vereine, die sich dann keine Liga mehr backen können und, wenn es denen nicht mehr passt, sich genüsslich in den Landesverband zurückziehen und lächelnd den Schwarzen Peter weiterreichen. Drohgebärden á la Harnos dienen keiner Vertrauensbildung.

Der Verband muss die Wirtschaftlichkeit von Vereinen unabhängig kontrollieren lassen, und das nicht nur einmal vor der Saison. Probleme müssen frühzeitiger erkannt werden, damit die Kinder vor dem Fall in den Brunnen gerettet werden können. Die Etats dürfen nur einen prozentualen Anteil der tatsächlichen Wirtschaftskraft darstellen und müssen ebenso einen Rücklageanteil beinhalten. Insofern wäre das schon eine Art Salary Cap.
Die Probleme der Oberliga sind auch die Probleme der 2. Liga. Insofern können die Probleme gemeinsam in einer (geteilten) Liga bewältigt werden. Da die bayerischen Vereine ihre Südliga haben wollen, dann sollen diese die auch haben. Schön wäre es, wenn die Standortnachteile und die damit verbundenen erhöhten Reisekosten des Nordens anteilig durch den Süden subventioniert würden.
Es gibt Baustellen über Baustellen. Das schlimme ist, dass die Richtlinienkompetenz den Verbänden vollkommen abhanden gekommen ist. Möglicherweise ist durch die ganzen VIP-Lounges die Sicht auf die Realität versperrt. Deshalb kann ich es nur als Witz empfinden, wenn die DEL mehr Verantwortung übernehmen will.

Der Karren ist zwischenzeitlich dermaßen in den Dreck gefahren worden, daß nur eine vollkommene Neustrukturierung und Neuausrichtung Besserung verspricht.

Zunächst müssen die Vereine an einen Tisch, und zwar ohne Vorbedingungen. Die Vereine müssen sich erst einmal selbst klar werden, wo sie stehen und wohin sie wollen. Da müssen u.a. auch die Baustellen Nachwuchsförderung und die entsprechende Honorierung durch die Vereine, die nicht oder unzureichend fördern, auf den Tisch. Solange es keine Solidarität unter den Vereinen gibt, können die Vereine auch nicht an den großen runden Tisch mit DEB, DEL und den Landesverbänden. Die ESBG braucht wirklich keiner.

Die Moderation darf nicht in den Händen von irgendwelchen Sportfunktionären liegen, sondern in Externen, die vielleicht gar nichts mit Eishockey zu tun haben. Dann ist auch gewährleistet, daß die richtigen Fragen gestellt werden.

Die Vereine, die sich im Gesamtkonzept nicht wiederfinden, die müssen in der Tat überlegen, was sie wirklich wollen.


Ich denke das ist ein wichtiges Thema das auch uns etwas angeht, denn gerade diese Auf und Abstiegssache muss entlich wider her so wie im Fußball sollte es sein dann würden auch unsere chancen wider steigen über kurz oder Lang.


100% Bulldogs 100% B.C.K

 
Stoned
All-Star
Beiträge: 549
Registriert am: 06.02.2008


   

KJEC in kommender Saison gegen Ex-DEL-Club?
Neuzugang

Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz